Hitachi Power Europe baut Braunkohlekraftwerk in Griechenland

09.04.2013 | Unternehmen

Hitachi Power Office
Firmenzentrale der Mitsubishi Power Europe GmbH (früher Hitachi Power Systems)

Duisburg, 9. April 2013. Hitachi Power Europe (HPE) und der Kunde Terna S.A. werden in Nordgriechenland das Braunkohlekraftwerk „Ptolemais V“ mit einer installierten Leistung von 660 MW schlüsselfertig erstellen und in Betrieb setzen. Den entsprechenden Vertrag mit dem staatlichen Energieversorger „Public Power Corporation“ (PPC) hatte Terna bereits am 9. März in Anwesenheit von Vertretern aus Politik und Wirtschaft unterschrieben. Die Gesellschafterversammlung des Kunden PPC hat jetzt zugestimmt.

HPE und Terna, ein erfahrener griechischer Anlagenbauer, hatten sich mit ihrem Angebot in einer internationalen Ausschreibung durchgesetzt. HPE ist dabei als Unterlieferant für Terna zuständig für das komplette Engineering und liefert den Großdampferzeuger samt Nebenanlagen, sowie – gemeinsam mit der Muttergesellschaft Hitachi, Ltd. – die Dampfturbine und die komplette Rauchgasreinigung. Terna wird das Kraftwerk bauen und in Betrieb setzen.

Der Auftragswert von Ptolemais V beträgt rund 1,4 Mrd. Euro. Der Kunde Public Power Corporation ist ein börsennotiertes Unternehmen, dessen Anteile mehrheitlich vom griechischen Staat gehalten werden. Das Geschäftsfeld umfasst neben der Braunkohleförderung auch die Stromerzeugung und -verteilung. Mit einer installierten Leistung von fast 13.000 MW verfügt PPC über rund 70 % der in Griechenland vorhandenen Kapazität zur Stromerzeugung.

Gebaut wird der neue Block in Ptolemais, einer von Industrie und Bergbau geprägten Region in Nord-Griechenland, rund 500 Kilometer von Athen entfernt. Am Standort sind bereits mehrere ältere Braunkohleblöcke (Ptolemais II bis IV) in Betrieb. Der neue hocheffiziente Block V wird auf dem Gelände einer abgebauten Braunkohlemine errichtet. Baubeginn ist 2015, in den kommerziellen Betrieb geht die Anlage im Jahr 2019. Das Kraftwerk Ptolemais wird aufgrund seines wesentlich höheren Wirkungsgrades nicht nur wesentlich weniger Brennstoff benötigen, sondern auch erheblich weniger CO2 ausstoßen als die bestehenden Altanlagen in Griechenland. Auch die HPE-Tochtergesellschaften Donges SteelTec (Stahlbau/ Hauptstützen) und Meeraner Dampfkesselbau (Druckteile) sind in dem Kraftwerksneubau eingebunden.

„Dieser Auftrag ist ein Beleg für die für die außerordentliche Kompetenz von Hitachi Power Europe im Bereich Braunkohle“, sagt Klaus Dieter Rennert, Vorsitzender der HPE-Geschäftsführung. „Schließlich gibt es weltweit nur wenige Anlagenbauer, die über ein so großes Know-how in Planung und Bau von Braunkohlekraftwerken verfügen wie wir.“ Zu den jüngsten Referenzen von HPE in diesem Bereich gehört der Doppelblock in Neurath mit einer Gesamtleistung von 2.200 Megawatt. Dort hat HPE als Federführer eines Konsortiums zwei Großdampferzeuger mit einem Wirkungsgrad von bis zu 43 % errichtet und im vergangenen Jahr in Betrieb gesetzt – ein weltweiter Spitzenwert. Auch das hochmoderne Braunkohlekraftwerk im sächsischen Boxberg (670 MW Leistung) wurde 2012 an den Kunden übergeben. Weitere Beispiele zum Beispiel aus den 90er Jahren sind die Kraftwerke Lippendorf R&S, Boxberg Q, Schkopau A&B, Elbistan B (Türkei) und Megalopolis 4 (Griechenland).