Insekten-Genuss wird politisch: Mongo’s bietet Abstimmung mit der Gabel

06.01.2017 | Gastronomie

Mongos Dschungelbrett

Dank des neuesten Berichts des Umweltbundesamtes (UBA) ist die Diskussion zu klimaschädlichen Subventionen neu entfacht. Doch prompt erteilten die Bundesminister für Agrar und Umwelt dem UBA-Vorschlag eine Absage: Eine erhöhte Mehrwertsteuer auf Fleisch als Marktlenkungselement für Klimaschutz wird es nicht geben. Das Mongo’s hingegen unterstützt den UBA-Ansatz und serviert bereits seit 4 Jahren Interessierten schmackhafte Proteinalternativen.

Insekten gehören in vielen Teilen der Welt zum festen Bestandteil der Ernährung und sind klimaschonend zu züchten. Genau aus diesen Gründen entschieden die Mongo’s Restaurants bereits 2013, den Gästen diese Delikatesse anzubieten. Unternehmenssprecher Dennis Heisterkamp: „Insekten gehören zur asiatischen Straßenküche wie die Currywurst ins Ruhrgebiet. Niederländer, Franzosen und Belgier kaufen die kleinen Tierchen sogar im Supermarkt. Auch die UNO empfiehlt den Verzehr von Heuschrecken wegen des hohen Proteingehalts.“

Für diesen exotischen und beliebten Snack gäbe es, so Heisterkamp weiter, viele gute Gründe. Um den weltweiten Hunger zu bekämpfen, muss die Fleischproduktion bis Mitte dieses Jahrhunderts verdoppelt werden, so auch Experten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Die proteinhaltigen Tierchen stellen laut UNO eine ernsthafte Alternative zu Proteinen aus Rind- oder Schweinefleisch dar.

Auch die Energiebilanz der Insekten-Zucht spricht für sich: Pro Kilogramm erzeugen Mehlwürmer rund 30 Gramm Treibhausgase – Schweine liegen bei 1.100 und Rinder bei 3.000 Gramm.
Für die Produktion von einem Kilogramm verzehrbarer Nahrung benötigt man bei Heuschrecken circa einen Liter Wasser. Zum Vergleich: Ein Kilogramm Rindfleisch verbraucht ca. 15.000 Liter Wasser. Ganz zu schweigen von den begrenzten Weideflächen, die für Insekten nicht erforderlich sind.
Heisterkamp: „Ich halte den Vorschlag des UBA, eine erhöhte Mehrwertsteuer auf Fleisch- und Milchprodukte einzuführen, für sinnvoll.“ Deswegen bedauert er die Absage der Regierung dazu sehr. „Ohne ein staatliches Marktlenkungselement kann jeder für sich mit der Gabel abstimmen“, so Heisterkamp weiter, „solange wir noch auf den Verkauf von Insekten in Supermärkten warten müssen, können Interessierte den Geschmack der Kleintiere in Restaurants testen.“