Moderne Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen

24.02.2015 | Unternehmen

Zufahrt zum Innenhafen
Brücke zwischen Schiffer- und Max-Peters-Straße

Die Duisburger Wirtschaftsförderung GFW (Gesellschaft für Wirtschaftsförderung) steht vor einem großen Problem: Duisburg hat kaum noch Neuansiedlungen von Unternehmen zu vermerken. Laut Rheinischer Post, die mit GFW-Chef Ralf Meurer gesprochen hat, seien Anfragen und Willen von Unternehmen zwar vorhanden. Nur freie Flächen scheinen in Duisburg zu fehlen.

Die GFW ist bemüht, Firmen, die expandieren oder ihren Standort wechseln wollen, nach Duisburg zu holen. Allerdings seien nach interner Prüfung von rund 900 Hektar Freifläche lediglich 60 Hektar wirklich geeignet, so Meurer gegenüber der RP. Ein potentieller Standort ist zum Beispiel die Masurenallee. Hier sollen möglicherweise Betriebe, die in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen stehen, angesiedelt werden. Auch am Innenhafen sind noch Flächen vorhanden. Hier bemängelt die GFW allerdings die angrenzenden Hochfelder Wohngebiete, die die Attraktivität des Standorts schmälern würden.

Allerdings gibt es auch Gegenstimmen, die vor allem in den Sozialen Netzen laut werden: Duisburg habe mehr als reichlich Freiflächen, die GFW beziehe sich bei ihren Aussagen nur auf die Flächen, die auch Eigentum der Stadt Duisburg seien. Andere Brachflächen, die im Besitz von Unternehmen, Grundstücksverwaltungen oder in privater Hand seien, würden nicht berücksichtigt werden. Kritik wird auch darüber geäußert, dass die GFW keine Förderungen vornehme, sondern lediglich auf Missstände hinweise.

Neben einer mangelnden Infrastruktur erschweren aber auch die allgemeinen Anforderungen an Unternehmen potentielle Neuansiedlungen. Ein modernes Unternehmen muss sozial gerecht geführt werden und zudem ökologisch, nachhaltig und klimaneutral produzieren. Ein Musterbeispiel aus Duisburg hierfür ist BioTropic. Das Unternehmen hat sich von Duisburg aus zu einem weltweit agierenden Importeur von Bio-Obst und Gemüse entwickelt und sich Bio auf die Fahne geschrieben. Dass aber beispielsweise auch ein Unternehmen, das sich auf Verpackungen spezialisiert hat, trotzdem ökologisch und nachhaltig sein kann, beweist die in Rodgau ansässige Firma Seufert. Sie verbindet innovativen, kreativen Firmengeist mit ressourcen- und umweltschonenden Materialien und erfüllt damit die Ansprüche eines modernen Unternehmens beispielhaft. Wenn die GFW es schafft, solche Unternehmen nach Duisburg zu locken, könnte die Stadt als Standort für moderne Unternehmen wieder attraktiver werden.