Jenseits des Medicus – Medizin im Reich der Abbasiden

01.02.2016 | Kultur

Foto: Rogers Fund, 1913. www.metmuseum.org, accession number 13.152.6 - Arzt bei der Herstellung von Medizin. Aus: Dioskurides 'Materia Medica' auf arabisch, 1224.

Am kommenden Sonntag, 7. Februar um 11 Uhr lädt das Kultur- und Stadthistorische Museum am Duisburger Innenhafen zu einem Vortrag über Medizin im mittelalterlichen Islam ein. Im Rahmen der erfolgreichen Sonderausstellung „Häuser der Weisheit“ spricht der bekannte Arabist Prof. Dr. Hans Hinrich Biesterfeldt, der an der Ruhr-Universität Bochum im Seminar für Orientalistik und Islamwissenschaft lehrt.

„Jenseits des Medicus“, so der Aufmacher seines Vortrags, spielt auf den bekannten Roman und die Verfilmung des „Medicus“ an, zu dessen Hauptfiguren der legendäre Arzt Ibn Sina gehört. Im Vortrag wird es aber nicht nur um den persischen Universalgelehrten gehen, der bei uns lange allenfalls unter seinem latinisierten Namen Avicenna bekannt war, sondern Professor Biesterfeldt wird einen Überblick über die arabische Medizin geben und dabei insbesondere auf die verblüffenden musiktherapeutischen Ansätze der Ärzte eingehen.

Ab dem 8. Jh. entstand in der arabischen Welt eine Wissenschaftsbewegung, die ihren Ausgang im „Haus der Weisheit“ in Bagdad nahm und in der Folge dafür sorgte, dass das Wissen vor allem der Griechen, Inder und Perser ins Arabische übersetzt wurde. In den Krankenhäusern, die in allen größeren Städten entstanden, wurde viel Wert auf das seelische Wohlbefinden der Patienten gelegt. Operationen hingegen galten als riskant und wurden nur im Notfall durchgeführt. Später gelangten die arabisch-persischen Erkenntnisse über Andalusien nach Europa, wurden ins Lateinische übersetzt und hier in der Renaissance aufgegriffen.

Anmeldung nicht erforderlich, Eintritt 4,50 €
Kultur- und Stadthistorisches Museum
Johannes-Corputius-Platz 1