Goldgräberstimmung an Rhein und Ruhr

12.05.2019 | Kultur

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Goldwaschen in Deutschland hört sich für viele wahrscheinlich wie ein Scherz an. Doch das ist es nicht. Die Goldsuche an Deutschlands Flüssen greift immer mehr um sich und es werden mancherorts sogar schon Volkshochschulkurse dafür angeboten. Einen guten Nebeneffekt hat die Suche in der Gruppe auf jeden Fall. Man bewegt sich an der frischen Luft und ist in guter Gesellschaft. Rhein und Ruhr gelten neben Elbe, Isar und Inn übrigens als die Flüsse, die am meisten Gold führen. In der Goldgräberszene werden auch noch einige kleinere Flüsse in West-, Mittel- und Süddeutschland als Geheimtipp gehandelt. Es fallen in diesem Zusammenhang Namen wie Striegis, Schwarza, Eder, Aller und Göltzsch.

Gold gibt es in nahezu jedem Fluss

Experten wissen aber, dass es in nahezu jedem Bach und Fluss Gold gibt. Man muss nur lange genug waschen. Wer allerdings auf große Nuggets wie in Wild-West-Filmen hofft, wird enttäuscht. Eher findet man Körnchen von einer Größe von weniger als einem Millimeter Durchmesser. Sie müssen also weit über 10.000 solcher Körnchen finden, um allein ein Gramm Gold zusammen zu bekommen. Immerhin ist so ein Gramm über dreißig Euro wert, doch man hat es nicht etwa im Handumdrehen gewaschen. Viele Tonnen Schlamm müssen dafür durchsiebt und wenigstens einen halben Meter tief gegraben werden. Dafür braucht es viel Enthusiasmus und körperlichen Einsatz. Eine entsprechende Ausrüstung benötigen Sie ebenfalls, die aus einer speziellen Schaufel, einer Waschpfanne oder einer Waschrinne besteht.

Mühevolle Arbeit und schönes Hobby

Wer meint, der Verkauf von Gold, das selbst gewaschen wurde, macht reich, der liegt sicherlich falsch. Goldwaschen ist mühevolle Arbeit und ein schönes und aufregendes Hobby zugleich. An Rhein und Ruhr ziehen inzwischen viele Goldsucher in ihrer Freizeit los, um ihr Glück zu finden. Dabei sind längst nicht nur harte Burschen unterwegs, sondern auch Frauen, Pensionäre und Kinder. Das Goldwaschen ist heute Wildwestromantik mit Familienanschluss. Das Glück beim Goldwaschen liegt jedoch mehr in der Sache selbst als im eigentlichen Finden. Nicht nur von Volkshochschulen, sondern auch von Privat werden überall an Oberrhein, Niederrhein und Ruhr Kurse fürs Goldwaschen angeboten. Die Teilnahme an einem solchen Kurs ist ein Erlebnis an sich, für Familien ebenso wie für Paare oder für Singles. Im Mittelpunkt steht das Outdoor Erlebnis, schließlich schürft hier keiner für seinen Lebensunterhalt.

Ein Abenteuer in der Natur erleben

Neben winzige Goldflittern sollen in deutschen Flüssen auch schon Nuggets von bis zu fünf Millimetern Durchmesser gefunden worden sein. Wer die ersten Erfahrungen beim Goldwaschen unter sachkundiger Anleitung gemacht hat, ist in der Regel vom Goldrausch gepackt und wird immer öfters auch allein das Abenteuer in der Natur suchen. Die besten Fundstellen für Gold sind strömungsberuhigte Zonen. Solche Stellen findet man in Senken, an Innenkurven von Flüssen und Bächen und vor Stauungen. Das doch recht schwere Gold sinkt hier leichter ab. Der versierte Goldwäscher spricht bei solchen Stellen auch von Flussseifen.

Ergiebige Goldflüsse: Rhein und Ruhr

Wer einmal eine gute Stelle zum Goldwaschen gefunden hat, sollte sie für sich behalten oder höchstens mit guten Freunden sein Wissen teilen. Schließlich haftet der Goldsuche auch immer etwas Geheimnisvolles an. Die Altarme des Oberrheins, die Ruhr und auch der Niederrhein gelten inzwischen als Eldorado in der Goldwäscherszene. Doch selbst in Städten wie Duisburg oder Düsseldorf gibt es die Jäger nach dem Rheingold. Es ist also fast egal wo Sie wohnen, Goldwaschen können Sie an Rhein und Ruhr vielerorts.