Welche wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven hat Duisburg?

18.12.2019 | Standort

Hafenbecken
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Der Stadt Duisburg haftet in der Vorstellung der meisten deutschen Bürger und der Auswärtigen das staubige und schmutzige Image einer Industriestadt an. Die Stahlindustrie hat für Duisburg bis heute eine große Bedeutung. Gleichwohl überrascht die Stadt mit innovativen Ideen und ehrgeizigen Projekten, die die einst blühende Industriestadt in eine smarte Kulturstadt transformieren möchte.

Die Stadt aus Stahl

Duisburg steht für die Stahlindustrie. Die größten Stahlproduzenten wie ThyssenKrupp und Krupp Mannesmann haben hier ihren Sitz. Der Duisburger Hafen hat sich im Schatten der Stahlgiganten zum größten Binnenhafen der Welt entwickelt. Die exzellente Lage an Rhein und Ruhr begünstigte auch die Entstehung zahlreicher Logistikbetriebe und Dienstleistungsbetriebe, die Anwendungen und Prozesse der maritimen Industrie zur Verfügung stellen.

Wie Duisburg zur Großstadt wurde

Der Name der Stadt war nie einzigartig. Viele Orte sind in Europa haben den gleichen Namen oder tragen die Vorsilbe “duis” in ihrem Namen. Bei der Herkunft des Namens sind sich die Wissenschaftler nicht einig, ob er sich von dem germanischen Wort “dheus” ableitet, das für Überschwemmungsgebiet steht. Eine Alternative ist die althochdeutsche Übersetzung für die “Burg auf dem Hügel”. Außergewöhnlich ist jedenfalls die Lage der Stadt, die ihr durch die Römer eine feste Besiedlung und seitdem eine prosperierende Entwicklung verschuf bis zur Entstehung des größten Binnenhafens der Welt in der Neuzeit.

Die Einwohnerzahl entwickelte sich über Jahrhunderte eher gemächlich. Seit der Industrialisierung hatten erstmals im Jahr 1903 über 100.000 Menschen ihren Wohnsitz an der Mündung der Ruhr in den Rhein. Durch mehrfache Eingemeindungen wurde bis 1975 der Höchststand von über 591.600 Einwohnern erreicht. Seitdem stagniert die Zahl

Duisburg hat den Muff der Industriestadt abgelegt

Der illustre Innenhafen gilt als das Kleinod der Stadt. Früher wurden hier tonnenweise Getreide gehandelt und gebunkert. Mit dem Ende der Getreidemühlen verloren Ende der 1960er Jahre sowohl die Getreidespeicher als auch der Innenhafen ihre Existenzberechtigung. Sie wurden Ende 1990 in Gewerbeflächen umgewandelt. Heute reihen sich Museen in umgebauten Industriespeichern an kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants mit direktem Blick aufs Wasser.

Zusammen mit dem Kommunikationsriesen Huawei möchte die Stadt Duisburg zur Smart City entwickeln. Konkret betreffe die Kooperation Dienstleistungen im Bereich der Behörden, Hafenlogistik, Bildung, Infrastruktur, 5G sowie Breitbandtechnologie.

Dank der Renaturierung der ehemaligen Industriefläche, die von der Stadt in einen Naturpark umgewandelt wurde, hat die Metropolregion eine einzigartige Fläche von 18 Hektar gewonnen, die Bewohner der Region sowie Besucher aus aller Welt anlockt. Er wurde sogar zu einem “der zehn besten Stadtparks der Welt” gekürt. Zusammen mit dem Kunstobjekt namens “Tiger & Turtle, einer begehbaren Großskulptur in Form einer Achterbahn, hat die Region gleich mehrere Attraktionen für Touristen und Bewohner zu bieten. Überhaupt bietet die Stadt für eine Industriestadt überraschend viele Grünflächen.

Duisburgs Ampel steht auf grün

Die Stadtentwickler haben die Zeichen der Zeit erkannt. Auf einer brachliegenden Bahnfläche von 60 Hektar entsteht im Süden der Stadt das nächste große Bauprojekt. Günstige Wohnungen für über 3.000 Einwohner werden hier gebaut.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass es die Stadtplaner verstanden haben, moderne Technik und Natur zu kombinieren, ist das Projekt im Duisburger Kantpark: Neben 40 Skulpturen kann hier uralter Baumbestand erkundet werden. Mit Hilfe des Smartphones können QR-Codes gescannt und allerlei Wissenswertes über die Bäume erlernt werden.

Im Zuge der Internationalen Gartenausstellung (IGA) wird sich Duisburg im Jahr 2027 einem internationalen Publikum als moderne, innovative und lebenswerte Stadt präsentieren und so manchen Kritiker von sich überzeugen.