Barbara Klemm / Stefan Moses

24.10.2014 | Kultur

Madonna, Paris, 1993 © Barbara Klemm

Mit Barbara Klemm und Stefan Moses präsentiert die Stiftung für Kunst und Kultur e.V. im MKM Museum Küppersmühle zwei Fotografen, die auf ihre jeweils ganz eigene Art das Politik- und Zeitgeschehen, das Leben in Deutschland und andernorts über Jahrzehnte fotografisch begleitet haben. Barbara Klemm (*1939) war 40 Jahre für die Frankfurter Allgemeine Zeitung unterwegs, die sie mit ihren Fotografien entscheidend prägte. Stefan Moses (*1928) erreichte durch seine Reportagen für den Stern, die Neue Zeitung und für Magnum ein breites Publikum. Bei beiden steht der Mensch im Vordergrund, das Portrait ist ihre Königsdisziplin. Die Ausstellung im MKM versammelt jeweils rund 200 ihrer Arbeiten.

Barbara Klemm ist während ihrer Tätigkeit für die Frankfurter Allgemeine Zeitung kein Kontinent fremd geblieben. Mit einem einzigen Bild kann sie Geschichten erzählen – mit einer Intensität und in einer Dichte wie kaum jemand sonst. In dem weitaus überwiegenden Teil ihrer Fotografien geht es um den Menschen und darum, wie er lebt. Klemms Bildern ist alles Plakative fremd und man fragt sich angesichts der unaufdringlich erscheinenden Aufnahmen oft, wie die Fotografin es fertig bringt, mit ihrer Kamera ohne viel Aufhebens anwesend zu sein. In der Ausstellung im Museum Küppersmühle wird eine große Gruppe von Künstlerporträts im Zentrum stehen, darunter einige Künstler, die auch in der Sammlung Ströher im MKM vertreten sind: u.a. Joseph Beuys, Ulrich Erben, K.O. Götz, Candida Höfer, Anselm Kiefer, Imi Knoebel, Gerhard Richter, Emil Schumacher und Walter Stöhrer. Darüber hinaus sind Werkgruppen zum Thema „Menschen im Museum“ und „Kunstwerke“ zu sehen.

Bereits seit einem halben Jahrhundert sind Deutschland und die Deutschen das große Thema von Stefan Moses. Seine beeindruckende Serie der Emigranten versammelt über 100 Porträts von Persönlichkeiten, die ihre Heimat nach 1933 aus Angst vor dem Terror der Nationalsozialisten verlassen mussten. Ergänzt wird diese Werkgruppe durch Fotografien von Menschen, die kurz vor und nach der Wende auf mehreren Reisen durch die DDR entstanden sind. Mit den häufig vor einem grauen Tuch fotografierten Einzelpersonen und kleinen Gruppen korrespondieren Momentaufnahmen, die Stefan Moses gleichsam im Vorübergehen mitgenommen hat: Sprüche auf Mauern, übermalte Plakate und Schilder, ganz direkte Äußerungen derjenigen, die den Abschied von einer alten Zeit und den Aufbruch in eine neue Zeit miterlebt haben.