Duisburg für kunstinteressierte Besucher

18.11.2015 | Kultur

Ansicht zur Erweiterung der Küppersmühle

Mit Industriegebieten wie dem Ruhrpott verbindet man auf Anhieb nicht unbedingt ein Pilgerziel der Kunstliebhaber. Die Landschaft ist stark von Kohle- und Stahlproduktion geprägt, doch trifft man hier längst viel mehr als nur rostige Industrieruinen, Maschinenfriedhöfe und graue Betonbauten. Kulturschaffende entdecken zunehmend das künstlerische Potenzial des Ruhrgebiets und gestalten eine Symbiose zwischen Industrie und Ästhetik. Nicht umsonst wurde der Zollverein in Essen 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt, und auch Duisburg wurde durch die Route der Industriekultur zum einzigartigen Touristenmagnet.

Der Zollverein, auch als die “schönste Zeche der Welt” bekannt, ist einer der 25 wichtigen Ankerpunkte auf der Route der Industriekultur. Der Regionalverband Ruhr hat für das Projekt die wichtigsten Industriedenkmäler des Ruhrpotts miteinander verbunden. In Duisburg ist der Innenhafen mit dem Garten der Erinnerung, der Speicherzeile und dem Museum Küppersmühle der bekannteste Ankerpunkt auf der Route.

Das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, bis in die 1970er noch als Getreidespeicher genutzt, vereint heute deutsche Gegenwartskunst mit historischer Industriekultur in spannenden Ausstellungen. Im Duisburger Innenhafen gelegen, präsentiert das Museum Werke von weltbekannten Künstlern wie Gerhard Richter und Anselm Kiefer. Aktuell sind hier Lichtkunstwerke und monumentale Skulpturen des Philosophen, Bildhauers und Malers Heinz Mack zu bestaunen. Die Ausstellung läuft noch bis Ende Januar 2016.

Auch das Museum selbst ist zum Kunstobjekt und einem beliebten Fotomotiv geworden, wie es das Bild der Künstlerin Hilde Herdemann zeigt. Doch nicht nur die Küppersmühle, sondern alle Ankerpunkte auf der Route der Industriekultur sind ein Foto wert. Ein Tipp: Sowohl für Stadtbesucher als auch für die Bewohner Duisburgs, die meinen, bereits alles in ihrer Stadt gesehen zu haben, lohnt es sich, bei einem Spaziergang durch den Innenhafen die industrielle Kunstmotive selbst zu fotografieren. Wer möchte, kann diese im Anschluss sogar großformatig auf einer Leinwand ausdrucken lassen. Das geht zum Beispiel bei einem Online-Anbieter wie WhiteWall.

Auch der Landschaftspark Duisburg Nord zählt zum Netz der Industriekultur und beeindruckt die Besucher auf 200 Hektar alter Industriebrache mit der bizarren Schönheit der stillgelegten Anlagen und den spektakulären Lichtinstallationen von Jonathan Park. Das ehemalige Thyssen’sche Hüttenwerk wurde schon 1985 stillgelegt – heute können Besucher zum Beispiel die eiserne Treppe zur Plattform des Hochofens 5 hinaufsteigen und einen tollen Ausblick über Duisburg genießen. Auch der Veranstaltungskalender des Landschaftsparks ist voll mit unterschiedlichen musikalischen und künstlerischen Events. In den Industriehallen finden regelmäßig Konzerte und Festivals statt.

Das 1974 gegründete Museum der Deutschen Binnenschifffahrt gehört ebenfalls zur Route und der Industriekultur. Im ehemaligen Jugendstil-Hallenbad können sich Museumsbesucher umfassend über die Welt der Schifffahrt am größten Binnenhafen Europas informieren.

Und auch Galerien wie die Galerie Hellebrand ziehen zahlreiche Kunst- und Kulturinteressierte nach Duisburg.