Offizielles Glücksspiel gab es nur für die Oberschicht

Das Bedürfnis nach Unterhaltung in Form von Spielen ist so alt wie die Menschheit selbst. Menschen haben ihre Kräfte oder ihre Geschicklichkeit schon immer gern bei vielerlei Arten von Spielen unter Beweis gestellt. Auch Glücksspiele üben seit jeher einen großen Reiz aus. Bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. gab es Glücksspiele mit Würfeln sowie Geldwetten. Gleichzeitig wurde im Laufe der Zeit auch immer versucht, das Glücksspiel in geordnete Bahnen zu lenken und das Spiel einem privilegierten Personenkreis vorzubehalten. Im Mittelalter entstanden Spielhäuser, die eine Konzession der Obrigkeit erhielten und gleichzeitig Abgaben leisten mussten. Das einfache Volk spielte unerlaubt in Wirtshäusern und wurde bei Entdeckung durch Prügelstrafe oder Gefängnis bestraft. Die adelige Bevölkerung konnte Spielhäuser aufsuchen und sogar private Spieleabende organisieren.

Das erste Casino entstand in Venedig

Ein Blick in die Geschichte ist immer interessant, da sie einen Teil unserer Vergangenheit enthält und erklärt. Jede Stadt hat ihre eigene Geschichte. Die Geschichte des Casinos begann in Venedig. Die erste Glücksspieleinrichtung in Europa war das Casino „Il Ridotto“, das 1638 in Venedig eröffnet wurde. Der Begriff „Ridotto“ bedeutet „Privatzimmer“, denn das erste Casino war in einem Flügel des Palazzo Dandolo in Venedig gelegen, der auf Initiative der Stadtführer in ein staatliches Spielhaus umgewandelt wurde. Il Ridotto lockte begüterte Kunden nicht nur mit Gewinnspielen, sondern zugleich mit Musik, Tanz, Essen und Getränken. Nach und nach entstanden in Europa weitere Casinos nach venezianischem Vorbild. Im 19. Jahrhundert gehörten Casinos zum gesellschaftlichen Leben der Oberschicht und waren ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, denn das Glücksspiel sorgte für hohe Steuereinnahmen. Wer Rang und Namen hatte, besuchte regelmäßig das Casino und diskutierte dort über Politik und Wirtschaft.