Das Stadtarchiv Duisburg bietet ab dem 20. Oktober in seiner Reihe „Stadtgeschichte donnerstags“ wieder regelmäßig Vorträge zur Geschichte Duisburgs an. Es gibt dabei viel Neues zu erfahren und zu entdecken. Das Themenspektrum der Vorträge ist breit gefächert und reicht von der Technik- und Wirtschaftsgeschichte des Ersten Weltkriegs über die Gründung der Kaufhauskette „Horten“ bis hin zur Sanierung des Stadtteils Neumühl in den 1960er und 1970er Jahren. Die Referentinnen und Referenten haben intensiv mit Quellen aus dem Stadtarchiv gearbeitet. In den Vorträgen präsentieren sie die Ergebnisse ihrer Recherchen.
Den Auftakt zur Reihe macht am Donnerstag, 20. Oktober, um 18.15 Uhr Dr. Andreas Pilger, Leiter des Stadtarchivs, mit einem Vortrag zur Geschichte des Glücksspiels in Duisburg. In vormodernen Zeiten galt das Glücksspiel als verderbliches Werk des Teufels. Die zugrunde liegende Idee vom Glück durch Zufall widersprach den Vorstellungen eines geordneten göttlichen Heilsplans. Mit der Französischen Revolution und dem Siegeszug der Moderne veränderte sich die Einstellung. Das Glücksspiel wurde entdämonisiert und als wichtiger Wirtschaftsfaktor und Finanzierungsinstrument neu entdeckt. Öffentliche und private Stellen profitierten von den Einnahmen aus dem Glücksspiel. Für das breite Publikum bot und bietet bis heute das Glücksspiel die attraktive Perspektive auf gesellschaftlichen Erfolg jenseits der bürgerlichen Ideologie vom Aufstieg durch Bildung und Leistung. Der Vortrag geht der Geschichte des Glücksspiels nach und zeichnet dabei das Bild einer ambivalenten Institution, die mit Reiz und Gefahr zugleich verbunden ist.
Der Vortrag findet – wie alle zukünftigen Vorträge der Reihe – in der DenkStätte im Gebäude des Stadtarchivs am Karmelplatz 5 statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.