MKM Museum Küppersmühle für moderne Kunst
Landmarke im Ruhrgebiet
Nach rund vier Jahren Bauzeit wurde der Erweiterungsbau des Duisburger Museum Küppersmühle fertiggestellt. Mit der Präsentation der Werke aus der Sammlung Ströher auf zusätzlichen 2.500 Quadratmetern seit September 2021, ist das MKM ein zentraler Ort deutscher und europäischer Nachkriegskunst geworden. Zu sehen sind über 300 Werke seit den 1950er Jahren. Außen Ziegel, innen White Cube: Der Erweiterungsbau des MKM verbindet Industriekultur mit Museumsarchitektur der Gegenwart. Wie bereits beim Umbau der historischen Küppersmühle zum Museum (1999) haben sich Herzog & de Meuron am Bestand des MKM und der Architektur des Innenhafens orientiert. Drei unterschiedlich hohe Baukörper schreiben den vorhandenen Museumsbau fort und fügen sich zu einem neuen Kopfbau, der die gesamte Gebäudezeile des Hafenbeckens harmonisch abschließt.
Der Neubau mit seiner markanten roten Backsteinfassade mündet in einen Platz mit 35 neu gepflanzten Platanen. Im Inneren lässt eine Abfolge von 36 hellen, klar strukturierten Sammlungsräumen der Kunst viel Raum zum Wirken.
Im Zuge des Erweiterungsbaus wurden auch die historischen Silos erschlossen und in den Bau integriert. Dort schaffen Brücken im 1. und 2. OG die Verbindung zwischen den neuen und den bereits existierenden Räumen. Die Silos selbst bleiben in der äußeren Optik, wie auch ihrer weitestgehend ursprünglichen Materialität, als Industriedenkmal erhalten. Eine Plattform auf den Silos, die je nach Jahreszeit und Witterungslage begehbar ist, bietet einen weiten Blick über das Ruhrgebiet.
Ermöglicht wurde das Vorhaben durch das Engagement der privaten MKM-Stiftung, die von den Sammlern Sylvia und Ulrich Ströher gegründet wurde. Sie haben maßgeblich an der Auftakt-Planung der Ausstellungsräume mitgewirkt. Im Neubau liegt der Schwerpunkt auf Informel und Abstraktion deutscher Künstler, ergänzt durch einige Positionen europäischer Nachkriegskunst. Die große Bandbreite umfasst Werke unter anderem von Josef Albers, Jean Fautrier, K.O. Götz, Anselm Kiefer, Maria Helena Vieira Da Silva und Fritz Winter.
Die Räume im Bestandsbau des MKM sind ebenfalls mehrheitlich neu eingerichtet, schwerpunktmäßig mit Werken der deutschen Nachkriegskunst, unter anderem von Georg Baselitz, Markus Lüpertz und Gerhard Richter. „Die Sammlung vermittelt ein wesentliches Stück deutscher Kunstgeschichte der Nachkriegszeit“, sagt MKM- Direktor Walter Smerling.
Das MKM ist ein markantes Industriedenkmal aus dem 19. Jahrhundert, das seinerzeit als Mühlenbetrieb errichtet und bis zur Stilllegung 1972 als solcher betrieben wurde. Auf Grundlage des vom britischen Architekten Sir Norman Foster entwickelten Masterplans für den Duisburger Innenhafen erfolgte im Rahmen der internationalen Bauausstellung Emscher Park (1989–1999) die Umgestaltung der einstigen Industriebrache zu einem multifunktionalen Dienstleistungsareal am Wasser – mit Büro und Wohnflächen, Gastronomie-, Kultur- und Freizeitangeboten. Aus der Küppersmühle wurde das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Beauftragt mit dem Umbau wurden die Basler Architekten Herzog & de Meuron.
Kontakt & Infos
MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst
- Philosophenweg 55 • 47051 Duisburg • Tel. 0203/30 19 48-11
- Email: office@museum-kueppersmuehle.de
- Instagram: @museumkueppersmuehle
- Twitter: @kueppersmuehle
- Tickets: an der Kasse und online
- Öffnungszeiten: Mittwoch 14-18 Uhr, Donnerstag bis Sonntag sowie Feiertage 11-18 Uhr