Werhahn-Mühle
Die Werhahnmühle hat eine lange Geschichte in Duisburg, die eng mit den wirtschaftlichen und politischen Ereignissen in Deutschland verknüpft ist.
1896 wurde die Mühle von der jüdischen Familie Cohen errichtet. Nach einem Brand wurde sie 1924 neu aufgebaut. Zu Finanzierungszwecken des Aufbaus, beteiligten sich die Vettern Herrmann und Wilhelm Werhahn aus Neuss an diesem Betrieb. 1935 wurde das Unternehmen in eine offene Beteiligungsgesellschaft umgewandelt. Am 3. Januar 1936 erwarben die Mitgesellschafter Werhahn zu 100 % den Betrieb, der Unternehmensname wandelt sich in Rheinische Mühlenwerke Herm. & Wilh. Werhahn OHG. Der jüdischen Familie Cohen gelang es nach Südamerika auszuwandern, sie konnte so die Zeit des Nationalsozialismus überleben. 1969 wurde sie stillgelegt. Bis 1995 diente sie noch als Lagerraum für Getreide. Der Gebäudekomplex der Werhahn-Mühle befindet sich mitten in der historischen Speicherzeile und zwischen den drei Grachten.
In einem groß angelegten Projekt wurde 2001 bis 2002 der gesamte Gebäudekomplex (ca. 27.000 m³ umbauter Raum) von der Baugesellschaft Franz Brüggemann zu Ausstellungsflächen, Büro-, Gastronomieräumen und Arztpraxen umgebaut.
Mittlerweile ist die Werhahnmühle aus dem Duisburger Innenhafen nicht mehr wegzudenken. Wer durch die einstige Mühle und den Kornspeicher
spaziert, erlebt die lange Geschichte der alten Räume. Er kann sich auch am fröhlichen Kinderlachen erfreuen, an den Köstlichkeiten der Gastronomen und vielleicht hat er hier, in einem der unzähligen Büros auch seinen Arbeitsplatz oder in einer der Arztpraxen einen Termin. In jedem Fall ist die Werhahnmühle immer einen Besuch Wert. Sie ist ein Stück lebendige Geschichte Duisburgs.