Digitale Alphabetisierung: Sollten Kinder den Umgang mit Smartphones in der Schule lernen?

06.03.2025 | Unternehmen

Frau hält Telefon lächelnd in der Hand
Foto: Luke Porter unsplash

Smartphones im Klassenzimmer sind ein Thema, das Lehrer, Eltern und Bildungsexperten regelmäßig an ihre Grenzen bringt. Die einen sehen darin das ultimative Werkzeug für modernen Unterricht, die anderen befürchten eine Generation, die mehr über Instagram-Filter als über Algebra Bescheid weiß.

Aber was stimmt denn nun? Sollten Kinder in der Schule lernen, mit Smartphones verantwortungsvoll umzugehen, oder würde das nur die Tür zur digitalen Ablenkung noch weiter aufstoßen? Wir nähern uns im Folgenden dieser Thematik an.

Smartphones im Unterricht: Welche Chancen bietet der digitale Wandel?

Wer sich heute in der Welt zurechtfinden will, braucht nicht nur Mathe und Grammatik, sondern auch digitale Kompetenz. Und genau hier liegt die Chance: Warum nicht das nutzen, was ohnehin in jeder Hosentasche der meisten Schülerinnen und Schüler steckt?

Mit den richtigen Lern-Apps lassen sich Vokabeln pauken, Matheaufgaben interaktiv lösen oder historische Ereignisse in Sekundenschnelle recherchieren. Und wer einmal gesehen hat, wie motiviert Schüler sein können, wenn sie statt trockener Bücher ein spannendes Quiz auf dem Bildschirm haben, der versteht, warum viele Lehrer Smartphones als Lernmittel begrüßen.

Wer weiß, wie man im Netz gezielt nach Informationen sucht, kann sich lebenslang Wissen aneignen. Früher war die Schulbibliothek die Anlaufstelle, heute reicht ein einziger Suchbegriff – vorausgesetzt, man kann zwischen Fakten und Fake News unterscheiden.

Eines ist aber auch klar: Es muss nicht gleich das neueste iPhone 16 Pro samt passender iPhone 16 Pro Hülle sein, um die digitale Kompetenz zu schulen. Für die meisten Anwendungen reicht auch ein günstiges Einsteiger-Smartphone aus, das auch keine größere finanzielle Hürde darstellt.

Der Einfluss von Bildschirmzeit auf die kindliche Entwicklung

Zu viel Bildschirmzeit schadet, zu wenig digitale Bildung aber auch. Willkommen im digitalen Dilemma. Experten sind sich einig: Die Art der Nutzung ist entscheidend. Ein Kind, das sich mit Lernprogrammen beschäftigt, wird anders beeinflusst als eines, das stundenlang durch TikTok scrollt.

Die kognitive Entwicklung kann leiden, wenn echte Erfahrungen durch virtuelle ersetzt werden. Gleichzeitig zeigen Untersuchungen, dass Kinder, die früh den Umgang mit digitalen Medien lernen, später oft souveräner damit umgehen können. Die Frage ist also nicht, ob Smartphones gut oder schlecht sind, sondern wie und wann sie sinnvoll eingesetzt werden.

Warum der richtige Umgang mit Smartphones gelernt werden muss

Smartphones sind nicht das Problem, sondern fehlende digitale Kompetenz. Fake News, Cybermobbing, Datenschutzfallen – die digitale Welt ist voller Fallstricke. Wer nicht weiß, wie man Quellen prüft, läuft Gefahr, Desinformationen für bare Münze zu nehmen.
Deshalb geht es nicht darum, ob Kinder Handys nutzen sollten, sondern wie. Medienkompetenz muss genauso selbstverständlich werden wie Rechtschreibung oder Kopfrechnen.

Schließlich hilft auch niemandem eine Generation, die zwar sämtliche TikTok-Trends kennt, aber keine Ahnung hat, wie man einen sicheren Passwort-Manager nutzt oder eine seriöse Nachrichtenseite von einer fragwürdigen unterscheidet.

Fazit: Sollten Smartphones in der Schule erlaubt sein oder nicht?

Die Antwort ist komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint. Smartphones können ein wertvolles Werkzeug sein – oder eine riesige Ablenkung. Es kommt darauf an, wie sie genutzt werden. Eine Schulpolitik, die digitale Kompetenz fördert, ohne die Kontrolle zu verlieren, könnte der beste Weg sein.

Am Ende geht es nicht nur um das Gerät, sondern darum, den richtigen Umgang damit zu lernen. Denn die Digitalisierung hält nicht an, nur weil jemand Smartphones im Unterricht verbietet.