Pilotprojekt zur Messung des Mobilfunknetzes

09.08.2024 | Unternehmen

Messung Mobilfunknetz
Bild: Ilja Höpping/Stadt Duisburg, v.l.n.r.: Sascha Scholl (KWD), Mike Schmidt (KWD), Martin Murrack (Stadtdirektor), Tobias Nappenfeld (Stadt Duisburg), Eleftherios Efthimiadis (WBD), Sven Petersen, (S.E.A. Datentechnik GmbH), Stefan Schönig (S.E.A. Datentechnik GmbH)

Die Netzabdeckung in Duisburg ist ein wichtiges Thema, da sie sowohl die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner als auch die Attraktivität der Stadt als Wirtschaftsstandort beeinflusst. Eine zuverlässige Netzabdeckung ermöglicht es, nahtlos zu kommunizieren und auf digitale Dienstleistungen zuzugreifen, was besonders in einer zunehmend digitalisierten Welt von großer Bedeutung ist. Derzeit gibt es in Duisburg spezifische Probleme in der Netzabdeckung, insbesondere in einigen Stadtteilen, wo die Signalstärke und -qualität nicht ausreichen. Ziel des Projektes ist es, diese Defizite zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen.

Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg engagieren sich zusammen mit der Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Duisburg, für die Verbesserung der Netzabdeckung in der Stadt. Dabei liegt der Fokus auf innovativen Lösungen. So wurde ein Abfallsammelfahrzeug der KWD (Kreislaufwirtschaft Duisburg GmbH) – einem Tochterunternehmen der Wirtschaftsbetriebe Duisburg – mit einem Mobilfunk-Messsystem der Firma S.E.A. Datentechnik GmbH ausgestattet, um die Netzqualität in Duisburg umfassend zu messen. Das Fahrzeug fährt durch das gesamte Stadtgebiet und sammelt dabei sowohl Abfall als auch wichtige Daten über das Mobilfunknetz. Durch die Nutzung des Abfallsammelfahrzeugs, das ohnehin durch die Stadt fährt, werden zusätzlich Fahrten für die Messungen und damit verbundene Emissionen vermieden.

Das Mobilfunk-Messsystem erfasst und analysiert Mobilfunktechnologien von 2 G bis hin zu 5 G. Es erfasst dabei verschiedene Parameter wie Signalstärke, Signalqualität und genutzte Frequenzbänder. Diese Daten werden anschaulich in einer Kartenansicht dargestellt, um einen Überblick über die Netzabdeckung in den verschiedenen Stadtteilen zu erhalten.
Das im Juli gestartete Projekt läuft bis Ende 2024 und hat das Ziel, die Mobilfunkversorgung im Duisburger Stadtgebiet zu verbessern. Im Rahmen der Gigabitstrategie der Bundesregierung sollen bis 2026 drahtlose Sprach- und Datendienste ohne Unterbrechung verfügbar sein und bis 2030 soll der neueste Mobilfunkstandard (5G) flächendeckend zur Verfügung stehen.

Die aus dem Projekt gewonnenen Daten werden genutzt, um verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Netzqualität umzusetzen. Dazu gehört unter anderem die Priorisierung des Netzausbaus in Gebieten mit schlechter Abdeckung und die Vereinfachung der Planung neuer Standorte. Die Ergebnisse werden zudem mit den Funkturmgesellschaften und Netzanbietern geteilt, um gemeinschaftlich Defizite zu beseitigen und Potenziale zu erkennen.

„Die Entwicklung im 5 G-Bereich sind vielversprechend und es ist von großer Bedeutung, das wir gemeinsam das noch bestehenden Verbesserungspotenzial identifizieren und ausschöpfen. Durch unser aktives Engagement tragen wir maßgeblich zur Verbesserung des Mobilfunknetzes bei und sichern so eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur für Duisburg“, so Stadtdirektor Martin Murrack. Auch Dr. David Hoffmann, zuständig für den Bereich Urbane Innovationen bei den Wirtschaftsbetrieben, sieht Potenzial: „Dieses Projekt ist ein weiterer Schritt, um Duisburg in eine digitale Zukunft zu führen und eine optimale Mobilfunkversorgung für alle zu gewährleisten. Der Einsatz eines Abfallsammelfahrzeuges stellt sicher, dass innerhalb weniger Monate Messergebnisse aus dem gesamten Stadtgebiet vorliegen, die gezielte Verbesserungen ermöglichen und die Lebensqualität und Attraktivität unserer Stadt steigern können.“

Tobias Nappenfeld, Mobilfunkkoordinator der Stadt Duisburg und Eleftherios Efthimiadis, Projektleiter bei den Wirtschaftsbetriebe Duisburg, betonen die gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren. Diese Kooperation ermöglicht es, schnell auf aktuelle Herausforderungen in der Netzabdeckung zu reagieren und gemeinsam effektive Lösungen zu entwickeln.

Dieses Projekt verdeutlicht das beidseitige Engagement, die Stadt digital zu rüsten und als Wirtschaftsstandort zu stärken. Es ist Teil der umfassenden Smart City Strategie Duisburgs, die zahlreiche Initiativen umfasst, um die Stadt zukunftssicher und lebenswert zu gestalten.