Tatort Duisburg 1933 bis 1945

21.01.2025 | Kultur | Bildung

Horst Lucas und Edith Herz
Horst Lucas und Edith Herz. Edith Herz (1926–2023) wurde am 26. Juli 1942 mit ihren Eltern von Duisburg ins KZ-Theresienstadt verschleppt, wo ihr Vater Albert starb. Edith und ihre Mutter kamen im Mai 1944 nach Auschwitz-Birkenau und im September ins KZ-Stutthof. Das Foto entstand 6 Monate nach ihrer Befreiung. Horst Lucas (1921–1973) wurde mit seinen Eltern und seiner Schwester am 11.12.1941 ins Ghetto Riga deportiert. Nur er überlebte die NS-Verfolgung. Am 11. April 1945 wurde er von amerikanischen Soldaten aus dem KZ Buchenwald befreit. Er kehrte nach Duisburg zurück. Ende 1946 wanderte Horst Lucas u. a. mit Edith Herz in die USA aus, die später seine Ehefrau wurde.

Der 27. Januar ist als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ein bundesweit gesetzlich verankerter Gedenktag. Zu diesem Anlass lädt das Zentrum für Erinnerungskultur am Sonntag, 26. Januar, um 15 Uhr zu einer Museumsführung ein. Der Historiker Robin Richterich beleuchtet zentrale Aspekte der Duisburger NS-Vergangenheit und verknüpft historische Ereignisse mit konkreten Orten und persönlichen Lebensgeschichten, die die Vergangenheit lebendig und greifbar machen.

Da dieser Gedenktag untrennbar mit der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz verbunden ist, stehen auch die Lebenswege befreiter Duisburgerinnen und Duisburger im Zentrum. Edith Herz ist eine von ihnen. Sie überlebte das KZ Theresienstadt, das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und das KZ Stutthof bei Danzig, wo Edith und ihre Mutter Flora am 26. Januar 1945 von der Roten Armee befreit wurde.

Die Veranstaltung bietet Raum für Reflexion und erinnert an Menschen, deren Leidens- und Überlebenswege weitgehend unerzählt sind.

Die Teilnahme ist im Museumseintritt enthalten und kostet für Erwachsene 4,50 Euro, für Kinder und ermäßigt 2 Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Führung dauert etwa 90 Minuten. Das vollständige Programm ist im Internet unter www.stadtmuseum-duisburg.de abrufbar.