150 Jahre Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft

29.11.2022 | Kultur | Immobilien

City-Wohnpark
City-Wohnpark in Hochfeld im Jahr 1972 (Quelle: Stadtarchiv Duisburg)

Um die seit 150 Jahren bestehende Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft (GEBAG) geht es in einem Vortrag von Dr. Andrea Brinckmann am Donnerstag, 8. Dezember, im Duisburger Stadtarchiv, Karmelplatz 5, am Innenhafen. Beginn der Veranstaltung mit dem Titel „Bauen, Erhalten und Verwalten mit sozialer Verantwortung“ ist um 18.15 Uhr.

Im Dezember dieses Jahres feiert die GEBAG, eine der ältesten Wohnungsbaugesellschaften Nordrhein-Westfalens, ihr 150-jähriges Bestehen. Das Unternehmen gab 2019 eine Chronik in Auftrag, um die eigene Geschichte auf der Grundlage archivischer Quellen systematisch zu ergründen. Die Autorin dieser Chronik, Frau Dr. Brinckmann, wird in ihrem Vortrag einen Überblick über die Entwicklung der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft von 1872 bis zur Gegenwart geben.

In ihrer Gründungsphase, als katastrophale Wohnverhältnisse das Städtewachstum bestimmten, schuf die GEBAG mit Eigenheimen für Industriearbeiter zukunftsweisende Wohnimpulse. Während der Weimarer Republik bestimmte die Stadt als Alleinaktionärin die Bauprogramme der GEBAG. Vorrang hatte jetzt die Schaffung von Mietwohnungen für Familien. Auch nach 1945 dominierte lange Zeit die Verringerung des Wohnraumfehlbestandes die Agenda der GEBAG. Der Boom der 1960er-Jahre führte im sozialen Wohnungsbau zur Entstehung der ersten Großsiedlungen, während die 1970er-Jahre von Modernisierungsmaßnahmen geprägt waren. Neue Herausforderungen hielten die nächsten Dekaden bereit: Im Kontext der Deindustrialisierung musste auf die Kehrtwende von Wohnungsmangel über Marktsättigung bis hin zu massiven Leerständen reagiert werden.

Mit diesen und weiteren Beispielen aus der jüngeren Vergangenheit wird verdeutlicht, dass die Kernaufgabe der GEBAG, günstigen Wohnraum für die wachsende Duisburger Bevölkerung zu schaffen, stets in die sie umgeben- den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen eingebettet war.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Mercator-Gesellschaft im Rahmen der Reihe „Stadtgeschichte donnerstags“ statt. Eine Anmeldung zu den Vorträgen der Reihe ist nicht notwendig. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt, der Eintritt ist kostenfrei.