Eine Puppe, blond und aus Plastik – diese drei Begriffe genügen, um die bekannteste Puppe der Welt zu beschreiben. Die Barbie-Puppe ist ein Spielzeugklassiker und längst fester Bestandteil unserer Kulturgeschichte. Dabei ist Barbie mehr als nur ein Spielzeug, immer auch spiegeln sich in ihr und ihrer phantastischen Barbie-Welt die typischen Wertvorstellungen ihrer Zeit. Die Ausstellung „Busy Girl – Barbie macht Karriere“, die vom 11. Juli bis zum 25. Oktober 2020 im EXPLORADO Kindermuseum Duisburg gezeigt wird, verfolgt den Weg der Barbies von ihren Anfängen bis heute und fragt nach dem Frauenbild und den Klischees, die Barbie verkörpert.
Barbie ist für Viele der Inbegriff des blonden Dummchens. Dabei ist Barbie, die 1959 vom amerikanischen Spielzeughersteller Mattel auf den Markt gebracht wurde, das meist verkaufte Spielzeug aller Zeiten. Sie als Rollenspielzeug und als Identifikationshilfe für Millionen von Kindern und heranwachsenden Mädchen wahrzunehmen, fällt ihren Kritikern trotzdem schwer. Die Ausstellung „Busy Girl“ zeigt Barbie in ihrer Rolle als Vorbild und Zeugin der rasanten beruflichen Entwicklung der Frau in den letzten 50 Jahren: Von der Hausfrau am Herd und Krankschwester, dem Mannequin und der Modedesignerin wurde sie zur Paläontologen, Astronautin und Politikerin. Nachdem Mattel Anfang der 1990er Jahre die Marketingstrategie „We Girls can do anything“ gestartet hatte, kandidierte sie 2000 erstmals für die Präsidentschaft der USA.
Aber natürlich steht Barbie auch für die Entwicklung der Mode. Für jeden Beruf und jeden Anlass wurde Barbie mit den passenden Kleidern und Accessoires ausgestattet. Dominierten zu Beginn noch Haute Couture-Schnitte sowie Seide und Brokat ihre Garderobe, bekam sie später grellbunte Kleider aus Synthetik-Stoffen. Auch die glitzernden Disco-Outfits und Designer-Jeans der 1980er Jahre machten vor Barbie nicht halt. Die Ausstellung mit ihren zahlreichen Barbie-Puppen, Häusern und Zubehör ist somit nicht nur etwas für die versierten Sammler, sondern auch für all diejenigen, die am Beispiel Barbie den Frauenbildern und ihren Klischees sowie den modischen Zeitgeist der letzten 60 Jahre nachspüren möchten.
Für die Ausstellung und das Konzept sind Karin Schrey aus Hanau und die Düsseldorferin Bettina Dorfmann verantwortlich.. Bettina Dorfmann ist Barbie-Kennerin und besitzt mit 18.000 Barbies die größte Barbie-Sammlung weltweit. Karin Schrey ist freie Journalistin und Autorin diverser Sach- und kunstpädagogischer Kinderbücher.