Der erste richtige Job: So gelingt der Berufseinstieg

12.11.2019 | Unternehmen

Duisburg ist eine Studentenstadt. Fast 40.000 Studierende sind aktuell an der Universität Duisburg-Essen eingeschrieben. Für manche neigt sich die Studienzeit aber bald dem Ende zu – das Berufsleben wartet. Doch bis es so weit ist, gibt es noch einiges für die Duisburger Berufsanfänger zu erledigen.

Die Steuern

Steuern sind für die meisten Duisburger Studenten Neuland. Beim Minijob auf 450-Euro-Basis mussten sie sich kaum Gedanken über die nächste Steuererklärung machen. Im Beruf sieht es anders aus. Vor allem der Lohnzettel sorgt schnell für Verwirrung.

Mit welchen Abzügen monatlich zu rechnen ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Steuerklasse bestimmt das Nettogehalt. Großen Einfluss auf die Abgaben hat der Familienstatus. Ledige, geschiedene und verwitwete Arbeitnehmer gehören Steuerklasse 1 bis 2 an, Verheiratete Steuerklasse 3 bis 5. Ein Klassenwechsel ist nur unter bestimmten Umständen unmöglich, zum Beispiel nach einer Eheschließung, Scheidung, Kindesgeburt oder einem deutlichen Gehaltssprung.

Die Lohnsteuerkarte

Früher verlangte der Arbeitgeber eine Lohnsteuerkarte für die Gehaltsabrechnung, die alle relevanten Informationen wie die Lohnsteuerklasse oder die Kinderfreibeträge enthielt. Heute stehen ihm alle essenziellen Daten digital zur Verfügung. Alles, was er vom Berufsanfänger wissen muss, ist seine Steueridentifikationsnummer, sein Geburtsdatum und die Art der Beschäftigung (Haupt- oder Nebenberuf).

Die Versicherung

Im Studium haben es die meisten bequem: Sofern sie unter 25 Jahre alt sind und das Mindesteinkommen von 450 Euro pro Monat nicht überschreiten, können sich Studenten bei den Eltern günstig mitversichern. Das ändert sich mit dem ersten richtigen Job. Die studentische Versicherungspflicht entfällt – und mit ihr einige Vergünstigungen.

Oberste Priorität beim Berufseinstieg hat die Krankenversicherung. Wer sich mit den medizinischen Grundleistungen zufriedengibt, liegt mit der gesetzlichen Krankenversicherung richtig. Wer sich hingegen Zusatzleistungen wie Naturheilverfahren oder Reiseimpfungen wünscht, kann sich für die private Krankenversicherung entscheiden. Berufseinsteiger, die im ersten Job viel im europäischen Ausland unterwegs sind, tun sich mit einer Auslandskrankenversicherung einen Gefallen.

Im öffentlichen Dienst kommt eine Diensthaftpflicht-Versicherung dazu. Sie sichert Angestellte vor Schäden ab, die sie im Laufe ihrer Amtszeit verursachen. Haben Berufsanfänger bereits ihr eigenes Auto zur Verfügung, fällt auch eine Kfz-Versicherung an.

Das Girokonto

Dem ersten Gehalt fiebern die meisten Berufsanfänger sehnsüchtig entgegen. Zuvor müssen sie sich aber um ein geeignetes Girokonto kümmern. Für Schüler, Studenten und Auszubildende ist dieses meist kostenlos. Im Berufsleben können Kontoführungsgebühren hinzukommen. Zwischen sechs und 15 Euro pro Monat verlangen manche Kreditinstitute. Umso wichtiger ist ein umfassender Vergleich vor dem Kontoabschluss. Einige Anbieter verzichten sogar komplett auf die monatliche Grundgebühr.

Die Finanzstrategie

Eine neue Waschmaschine, Winterreifen für das Auto, eine spontane Reise – ungeplante Ausgaben reißen ein großes Loch ins Budget. Ohne finanzielle Reserven auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto wird es knapp bis zum Monatsende. Mit einem kleinen Puffer kommt es gar nicht erst zum Engpass. So müssen Berufseinsteiger nicht das Girokonto überziehen und hohe Dispozinsen zahlen.

Wie hoch die monatlichen Rücklagen sein müssen, hängt vom Einkommen und den Fixkosten ab. Ideal ist ein Polster von drei Nettomonatsgehältern. Wer noch BAföG oder andere Studiendarlehen zurückzahlen muss, sollte die Zusatzausgaben gleich in die Finanzstrategie mit einplanen.