Existenzgefährdende Risiken richtig absichern

25.11.2021 | Unternehmen

Mann mit Telefon
Quelle: pixabay.com / © DT

Selbstständigkeit steht für Freiheit und Selbstbestimmung. Die berufliche Selbstverwirklichung ist ein Vorzug einer selbstständigen Tätigkeit. Gleichzeitig geht dies mit einem erhöhten Risiko einher. Denn Unternehmer tragen das volle Risiko für das eigene Vorgehen. In einem Angestelltenverhältnis trägt der Arbeitgeber die Verantwortung für die Angestellten. Selbstständige hingegen müssen in vielerlei Hinsicht Vorsorgemaßnahmen treffen. Was passiert, wenn man über einen längeren Zeitraum hinweg erkrankt? Wie hoch ist der Rentenanspruch im Alter? Welche beruflichen Risiken gehen mit der Tätigkeit einher? Diese und viele weitere Fragen ergeben sich im Zuge einer Selbstständigkeit. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um sich abzusichern.

Es folgen einige Ratschläge, die dabei helfen, mögliche Risiken zu erkennen. Selbstständige sind einem besonderen Risiko ausgesetzt, deshalb folgen wichtige Versicherungsvorschläge. Ein Sparen am falschen Ende kann mit fatalen Folgen einhergehen. Jungunternehmer begehen häufig diesen Fehler, weil es an liquiden Mitteln mangelt. Dennoch sollten Unternehmer, Vorsorgemaßnahmen in Erwägung ziehen, auch wenn es das eigene Budget belastet.

Berufsspezifische Risiken absichern

Es können sich unterschiedliche Risiken ergeben, die in Abhängigkeit zur jeweiligen Branche stehen. Kreativ schaffende Personen, die Content erstellen, sollten beispielsweise einen Schutz vor Schadenersatzansprüchen haben. Erleidet zum Beispiel ein Großunternehmen einen Imageschaden, infolge eines Fehlers im Werbetext, so kann der Werbetexter zur Rechenschaft gezogen werden. Ein juristisches Verfahren mündet in hohen Kosten. Vor allem Einzelunternehmer können sich in der Regel die Kosten nicht leisten. Im schlimmsten Fall ist die eigene Existenz bedroht. Mit einer Rechtsschutzversicherung können sich Selbstständige schützen. Dabei kann es bereits zu Problemen kommen, wenn kein grob-fahrlässiges Handeln vorliegt. Schließlich muss man sich auch vor falschen Behauptungen und Anschuldigungen juristisch schützen, um letztere zu entkräften. Dies geht ebenfalls mit Anwaltskosten einher.

Selbstständige sollten im Einzelfall prüfen, welche besonderen Risiken vorhanden sind. Auch psychischer Druck und Überarbeitung können ein Risiko sein. Ein Burnout oder eine Depression können zum Verlust der Arbeitskraft führen. Die Folge: Die Umsätze können komplett wegfallen, sodass laufende Kosten nicht mehr bezahlt werden können. Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung können Unternehmer ihre Arbeitskraft versichern. Auch wenn die Beiträge nicht günstig sind, so wird eine BU-Versicherung die eigene Existenz absichern. Andernfalls droht die Arbeitslosigkeit, was wiederum das Beziehen von Sozialhilfeleistungen zur Folge hat. Das eigene Vermögen ist in Gefahr, weil kein Anspruch auf Sozialhilfe besteht, bis das eigene Vermögen zur Bestreitung des Lebensunterhalts aufgebraucht ist. Die Ämter gewähren lediglich eine bestimmte Summe, die als Vermögen erlaubt ist. Es gilt, sich vor Ort zu erkunden, wie die Vermögensgrenzen errechnet werden.

Unternehmer können zur Absicherung in die Arbeitslosenversicherung einzahlen, um bei einem Scheitern, Zeit zu haben, sich neu zu orientieren. Voraussetzung für die Arbeitslosenversicherung ist, dass Selbständige mindestens zwölf Monate in einem Arbeitsverhältnis waren und Beiträge gezahlt haben. Zusätzlich haben Selbstständige lediglich drei Monate Zeit, sich für oder gegen die Arbeitslosenversicherung zu entscheiden. Der Vorteil der Arbeitslosenversicherung ist, dass Unternehmer nicht auf Hartz IV angewiesen sind, sollte die Firma bankrott gehen.

Altersarmut: Selbstständigkeit als Risiko

Selbstständige Personenkreise sind grundsätzlich nicht dazu verpflichtet, Beiträge in die Rentenkasse einzuzahlen. Auf diese Weise lassen sich durchaus Kosten einsparen. Kurzfristig haben Unternehmer den Vorteil, dass sie die Geldsummen in die Selbstständigkeit investieren können, um als Unternehmen zu wachsen. Langfristig stellt diese Verhaltensweise ein immenses Risiko dar. Denn es droht die Altersarmut. Es ist zudem kein Geheimnis mehr, dass die Regelrente, trotz regelmäßiger Beitragszahlungen, in vielen Fällen nicht mehr ausreicht, um den Lebensstandard zu halten. Unternehmer sollten deshalb genügend Geld in die Rentenkasse einzahlen und idealerweise zusätzliche Rücklagen bilden.

Selbstständige haben viele Möglichkeiten, sich gegenüber Altersarmut abzusichern. Hier gilt es, nicht am falschen Ende zu sparen. Es geht schließlich um die eigene Altersvorsorge. Aufgrund der Tatsache, dass die gesetzliche Rente nur unzureichend ist, sollten Unternehmer weitere Maßnahmen treffen. Man kann Rücklagen bilden, indem man Geldsummen in andere Anlagen investiert. Dies können Immobilien sein bis hin Wertpapiere. Der Vorteil von Wertpapieren und Immobilien ist, dass diese sicher vor inflationären Einflüssen sind, während Bargeld stets an Kaufkraft verliert. Anbieter bieten zudem eine flexible Altersversorgung an, um das Geld sicher anzulegen.