Ein Wertewandel in Sachen Mobilität
24.11.2021 | Unternehmen
Noch vor wenigen Jahren hätte sich niemand vorstellen können, dass deutsche Bundesbürger jemals das Interesse an ihren geliebten Autos verlieren könnten. Aber jetzt ist es offenbar passiert, zumindest bei der jungen Generation. Viele junge Leute von heute wollen gar kein eigenes Auto besitzen. Sie sind die meiste Zeit mit dem Fahrrad unterwegs und manchmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Und wenn sie wirklich ab und zu mal ein Auto brauchen, dann holen sie sich ein Carsharing-Fahrzeug, das sie nach Gebrauch wieder zurückgeben.
Die junge Generation tickt anders
Ältere Zeitgenossen reiben sich die Augen. Was hätten sie in ihren jungen Jahren dafür gegeben, einen schicken Flitzer zu besitzen und von ihren Freunden ordentlich darum beneidet zu werden. Doch daran war damals nicht zu denken. Autos waren teuer, und mehr als eine alte Mühle, an der es ständig es etwas zu reparieren gab, war einfach nicht drin. Der tolle Sportwagen blieb ein Traum und er ist es ihr ganzes Leben lang geblieben. Viele haben ihn zwar längst verwirklicht, aber sie träumen weiter, nun eben von einem noch stärkeren Modell. Ihre erwachsenen Kinder, die sogenannte Generation Z, schüttelt darüber nur verständnislos den Kopf. Für sie sind Autos mit Verbrennungsmotor umweltschädliche Luftverschmutzer, die eine große Mitschuld an der Klimakrise tragen, in der wir heute stecken.
Stimmungswandel durch den Abgasskandal
Fast noch schlimmer als der Klimawandel an sich wird jedoch der große Vertrauensbruch empfunden, den sich die Automobilbranche mit ihren Abgasmanipulationen geleistet hat. Das dreiste Täuschungsmanöver, das sich ausgerechnet die Hersteller der begehrten Statusmarken erlaubt haben, nimmt ihnen die junge Generation besonders übel. Gezielte Abschalteinrichtungen an ihren Fahrzeugen täuschen vor, sie würden die vorgeschriebenen Abgas-Grenzwerte einhalten, dabei pusten sie die üblen Schadstoffe völlig ungefiltert in die Luft. Als dieser Schwindel aufflog, hagelte es Klagen von allen Seiten. In Deutschland begann es mit einer Musterfeststellungsklage gegen den VW-Konzern. Sie endete in einem Vergleich, und viele Käufer der betroffenen VW- und Audi-Modelle erhielten eine Entschädigung in Höhe von 15 Prozent des Kaufpreises, den sie für ihr manipuliertes Fahrzeug bezahlt hatten.
Ein Imageschaden für die Branche
Der Erfolg der Audi-Besitzer ließ die Halter von anderen Fabrikaten hellhörig werden. Und wie nicht anders zu erwarten, stellte sich schnell heraus, dass auch bei diesen Marken viele Fahrzeuge mit illegalen Abschalteinrichtungen ausgestattet waren. Auch hier wurde ihr tatsächlicher Schadstoffausstoß mit technischen Tricks verschleiert. Nach VW geriet Daimler ins Visier und nun blieb Opel im Raster hängen. Das Muster ist jedes Mal dasselbe: Auffällige Abweichungen bei Messungen der Schadstoffwerte, je nachdem, ob sie auf dem Prüfstand oder während der Fahrt im Straßenverkehr vorgenommen wurden. Auch hier trat nun der Staatsanwalt auf den Plan.
Immer mehr Gerichtsverfahren
Besitzer von Opel-Modellen werden nervös. Was tun, wenn sich herausstellt, dass in ihrem Fahrzeug eine illegale Abschalteinrichtung installiert ist? Die Folgen können gravierend sein. Abgesehen von einem massiven Wertverlust droht in schweren Fällen ein Fahrverbot oder gar die Stilllegung des Autos. Um sich Gewissheit zu verschaffen, sollten sich diese Fahrzeughalter mit einer Anwaltskanzlei in Verbindung setzen, die sich auf die juristische Vertretung von Betroffenen gegen Opel im Abgasskandal spezialisiert hat. Diese Anwälte haben in einer langen Reihe von Gerichtsverfahren, in denen es um die Folgen des Abgasskandals ging, wertvolle Erfahrungen sammeln können. Darum können sie in jedem Einzelfall fundierte Empfehlungen für das juristische Vorgehen geben. Gegebenenfalls übernehmen sie auch die rechtliche Vertretung von Geschädigten vor Gericht und setzen ihren Anspruch auf Entschädigung für die Folgen der illegalen Manipulation an ihrem Fahrzeug durch. Eine Anfrage lohnt sich; die Erstberatung ist in diesem Fall sogar kostenfrei.
Amerika machte kurzen Prozess
Die Konsequenzen ihrer Abgasmanipulationen sind für die Autokonzerne zumindest in Deutschland bislang noch halbwegs moderat ausgefallen. In den USA waren Kläger und Richter weniger zimperlich. Sie verdonnerten den VW-Konzern zu saftigen Strafzahlungen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, ob die Angelegenheit damit beendet ist, denn in einigen US-Bundesstaaten drohen noch weitere Verfahren. Auch in Deutschland nimmt die juristische Aufarbeitung des Falles gerade wieder Fahrt auf, denn auch bei den übrigen Konkurrenten von VW mehren sich die Fälle, bei denen Abgas-Messergebnisse mit auffälligen Abweichungen entdeckt wurden.
Start für eine neue Technologie
Es wird nicht leicht für die Autoindustrie werden, das Vertrauen ihrer potenziellen Kunden zurückzugewinnen. Ein erster Schritt kann die Ankündigung vieler Hersteller sein, in absehbarer Zeit einen Umstieg auf Autos mit Elektro-Antrieb vorzunehmen. Spätestens seit von der Europäischen Union zu hören ist, dass sie anstrebt, bis zum Jahr 2035 die CO2-Emissionen von Fahrzeugen auf europäischen Straßen auf null zu reduzieren, bleibt ihnen auch nichts anderes mehr übrig. Man darf gespannt sein, ob dieses Ziel erreichbar sein wird.
E-Mobilität belebt das Straßenbild
Die Deutsche Post geht mit gutem Beispiel voran. Bei ihr ist bereits die größte Elektroflotte in Deutschland unterwegs. Und auch in NRW kommen gute Ansätze voran. So erledigen demnächst elektrobetriebene Kehrmaschinen die Straßenreinigung in Duisburg. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Beispiel Schule macht.