Kreuzfahrt-Boom: Auch Duisburger Hafen profitiert

21.07.2016 | Unternehmen

Der Kreuzfahrtbranche geht es blendend: Immer mehr Gäste buchen eine Reise auf dem Wasser. Davon profitieren zahlreiche Wirtschaftszweige in den deutschen Häfen – auch in Duisburg, dessen Hafen wieder das Ziel von luxuriösen Flusskreuzfahrten geworden ist. Ein Einblick in aktuelle Entwicklungen.

1,8 Millionen deutsche Passagiere

Besonders in Deutschland sind Schiffsreisen immer beliebter: Im vergangenen Jahr stachen ganze 1,8 Millionen Touristen aus Deutschland in See – das ist europäischer Spitzenwert. Die Vergleichszahlen des Branchenverbands “Cruise Lines International Association” (CLIA) sprechen eine deutliche Sprache: Insgesamt buchten 6,6 Millionen Europäer im gleichen Zeitraum eine Kreuzfahrt. Somit machen die Reisenden aus Deutschland 27,5 Prozent aller europäischen Kreuzfahrttouristen aus. Knapp dahinter rangieren jeweils mit einem Anteil von 27,2 Prozent die Iren und Briten. Das Wachstum bei den deutschen Passagierzahlen beträgt allerdings “nur” 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für weiteres Wachstum ist nach Angaben der CLIA mehr Schiffsraum nötig: Da die Kapazitäten der vorhandenen Schiffe ausgelastet sind, muss die Flotte zügig mit neuen Schiffen erweitert werden, um die Nachfrage bedienen zu können. Einen nicht unerheblichen Anteil an diesem Wachstum dürften die sinkenden Preise für Kreuzfahrten sowie Innovationen aus der Internetwirtschaft haben: Erst kürzlich wurden im Rahmen der Innovationstage des VIR auch ein Onlineportal geehrt, das eine leichte Vergleichsmöglichkeit von Kreuzfahrten ermöglicht: Cruneo erreichte beim Innovationswettbewerb den dritten Platz. Auch daran zeigt sich die zunehmende Bedeutung von Kreuzfahrten für die gesamte Reisebranche.

Deutschlands Hafenstädte und Werften profitieren

Doch nicht nur die Tourismusbranche profitiert von dem Kreuzfahrt-Boom: An nächster Stelle verdienen Deutschlands Werften an dem Aufschwung. Die Auftragsbücher füllen sich rasant: 55 neue Schiffe stehen nach Informationen der Zeitung Die Welt in den internationalen Orderbüchern – die Meyer Werft in Papenburg bleibt sogar Weltmarktführer. Über das Handwerk hinaus profitieren auch der lokale Handel, die Gastronomie sowie kulturelle Einrichtungen in den Hafenstädten – so auch in Duisburg. Die Rheinische Post berichtete bereits, dass Duisburg ab 2016 wieder von Flusskreuzfahrtschiffen angesteuert wird. Die Schiffe könnten demnach jährlich rund 25.000 zusätzliche Besucher in die Stadt bringen. Frank Wittig, IHK-Vizepräsident und Chef eines in Duisburg ansässigen Unternehmens für Schiffsausrüstung, sieht laut der RP in dieser Entwicklung “eine große Chance für Duisburg”.