Ein Herz für La Palma
03.02.2022 | Unternehmen
Für Urlauber ist auf La Palma inzwischen wieder fast alles wie vor dem Vulkanausbruch. Die Einheimischen in den zerstörten Gebieten dagegen haben teilweise alles verloren. Der Veranstalter Schauinsland-Reisen hat jetzt zusammen mit seiner Incoming-Agentur auf den Kanaren und seinen Hotel-Partnern eine Spendenaktion für betroffene Kinder und Familien gestartet. Insgesamt sind dadurch 75.000 Euro zusammengekommen.
Der Tourismus auf La Palma soll nach dem Vulkanausbruch im vergangenen Herbst möglichst schnell wieder aufleben. Für die einheimischen Familien in den zerstörten Gebieten ist dagegen an Normalität noch lange nicht zu denken. „Insgesamt sind zwar nur zehn Prozent der Insel von den Folgen des Vulkanausbruchs betroffen“, sagt Martin Bensing Carvalhal, der bei Schauinsland-Reisen den Hotel-Einkauf für die Kanaren leitet. Diese Gebiete hat es jedoch hart getroffen. „Der Vulkanausbruch hat zum Teil ganze Familien obdachlos gemacht. Deshalb haben wir überlegt, wie wir helfen können“, so Bensing Carvalhal weiter. Überall auf den Kanaren haben Hotelpartner von Schauinsland-Reisen dem Veranstalter Freiaufenthalte zur Verfügung gestellt. Urlauber haben dann normal gebucht – deren Geld ist jedoch nicht an die Hotels, sondern zu 100 Prozent in einen Spendentopf geflossen. Die Gesamtsumme hat der Reiseanbieter aus Duisburg zusammen mit seiner Incoming-Agentur auf den Kanaren, Viajes Canarias Europa (VCE), auf 75.000 Euro verdoppelt.
„Den Familien und vor allem den Kindern vor Ort zu helfen, ist uns als Familienunternehmen eine Herzensangelegenheit“, sagt Schauinsland-Reisen-Geschäftsführer Gerald Kassner. Die Spendengelder gehen jetzt an Familien von insgesamt drei Schulen, die bei dem Vulkanausbruch komplett zerstört worden sind. „Die Idee zu der Aktion hatte einer unserer Hotelpartner“, sagt Francien van Dijken von VCE. „Nach kurzer Zeit haben mehr als 40 Hoteliers überall auf den Kanaren angekündigt, dass sie an der Aktion teilnehmen.“
Van Dijken ist selbst vom Vulkanausbruch betroffen. Ihr sechsjähriger Sohn geht auf eine der zerstörten Schulen. Die Schüler werden jetzt alle in verschiedenen Gebäuden unterrichtet. Teilweise mussten dabei die Klassen auseinandergerissen werden. „Wir haben im Vergleich zu anderen Familien aber noch Glück gehabt. Wir haben zum Beispiel noch unser Haus“, so van Dijken. Andere haben dagegen alles verloren: Viele Menschen in den betroffenen Gebieten leben von der Landwirtschaft. Zahlreiche Bananen-Plantagen sind zerstört und dadurch Arbeitsplätze verloren gegangen. „Die Kinder sind von den Folgen am meisten betroffen. Viele sind noch so jung, dass sie das gar nicht verstehen können, dass ihr Haus weg ist und die Eltern keine Arbeit mehr haben“, so van Dijken weiter.
Auf den Kanaren haben Schauinsland-Reisen-Urlauber die Möglichkeit, vor Ort im Urlaub Mundschutzmasken zu kaufen. Der Erlös aus dem Verkauf fließt ebenfalls komplett in den Spendentopf für die betroffenen Familien.