Patienten sind in Zahnarztpraxen sicher

13.05.2020 | Unternehmen

Ernst Kai Hopp
Zahnarzt Kai Hopp

Vor dem Hintergrund des aktuellen Infektionsgeschehens in der Corona-Pandemie hat Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Montag in Düsseldorf mit Vertretern der nordrhein-westfälischen Ärzte- und Zahnärzteschaft die Bevölkerung dazu aufgerufen, nicht weiter auf Besuche in Arzt- und Zahnarztpraxen zu verzichten oder diese unnötig zu verschieben. Wir haben mit Ernst Kai Hopp, Zahnarzt im Innenhafen gesprochen.:

Das Auftreten eines neuen gefährlichen Virus hat das Leben aller Menschen in kürzester Zeit völlig auf den Kopf gestellt. Seit dem Auftreten des Coronavirus SARS-CoV-2 sind viele als selbstverständlich betrachtete Gewohnheiten alles andere als sicher. Und die in der ersten Phase der Epidemie ergriffenen Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus bringen weitere wirtschaftliche und soziale Probleme mit sich.
Corona-Viren sind keine absoluten Neulinge in der Mikrobiologie, sondern schon seit Jahrzehnten bekannt. Schaut man in ein mikrobiologisches Lehrbuch aus den 1990er Jahren, dann findet man zu den Corona-Viren ein kurzes Kapitel, in dem diese Viren beschrieben werden als Auslöser von respiratorischen Erkrankungen. Einen Impfstoff gäbe es nicht und es sei nicht sicher ob eine Erkrankung eine Immunität nach sich zöge und ob diese dann lang oder kurz andauern würde. Immerhin seinen diese Viren lediglich Auslöser banaler Erkältungskrankheiten. Diese Einschätzung dürfte sich spätestens seit der SARS-Epidemie von 2002/2003 geändert haben. Das Virus von damals war das SARS-Coronavirus und die Erkrankung wurde SARS genannt – severe acute respiratory syndrome – schweres akutes Atemwegssyndrom . Der Erreger war ein Coronavirus. Der Ausgangspunkt dieser Epidemie war ebenfalls China. Die Auswirkungen betrafen hauptsächlich Asien und Kanada (Quelle: Wikipedia).

Die jetzige Pandemie (weltweite Epidemie) mit dem SARS-CoV-2 hat bekanntermaßen Folgen, die die der Corona-Epidemie von 2003 um ein Vielfaches übertreffen.

Als die Pandemie Deutschland erreichte (und damit unsere Praxis) waren wir nicht nur mit der Sorge konfrontiert, es könne zu Infektionen unserer Patienten kommen und uns selbst! Wir mussten auch damit klar kommen, dass wichtige Hygiene-Artikel wie Handschuhe, Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken auf einmal so gut wie gar nicht mehr zu bekommen waren. Was war der Grund? Es stellte sich heraus, dass fast alles ausgerechnet in dem Land produziert wird, in dem die Pandemie ihren Ausgang nahm: in China. Aufgrund von umfangreichen Quarantänemaßnahmen brachen die Lieferketten für diese so wichtigen Artikel zusammen. Zurzeit stabilisiert sich die Lage in diesem Bereich wieder.
Zu Beginn der Epidemie in Deutschland stellte sich natürlich die Frage: Wie umgehen mit der Situation? – Den Praxisbetrieb weiterführen, wie bisher? Oder etwa ganz schließen? Unglücklicher weise hatte sich herausgestellt, dass das Virus außerhalb des menschlichen Körpers noch relativ lange Zeit stabil ist.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt die Entscheidung getroffen, meine Praxis geöffnet zu halten. Ich bin der Meinung, dass wir Zahnärzte dafür ausgebildet worden sind mit infektiösen Gefahrenquellen umzugehen und sich die Situation zwar durch das neue Virus erheblich geändert hat. Aber die Prinzipien der hygienischen Maßnahmen bleiben die gleichen. Sie erfahren gleichwohl heute eine neue Bewertung. Wir Zahnärzte tun alles, um Infektionsquellen für unsere Patienten und für uns selbst auszuschalten. Die Zahnarztpraxen in Deutschland dienen der allgemeinen Gesundheit. Sie sind systemrelevant.

Diese Auffassung wird sicherlich von allen meinen zahnärztlichen Kollegen geteilt. Eine Bestätigung hierfür gab es bereits Anfang dieser Woche, als der Landesgesundheitsminister Herr Laumann und Vertreter von Ärzten und Zahnärzten gemeinsam appellierten, notwendige Arztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen wieder wahrzunehmen. Daraufhin veröffentlichten die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen und Zahnärztekammern von Westfalen-Lippe und Nordrhein eine gemeinsame Presseinformation, in der es heißt: für Zahnärzte bestehe in der “Corona-Pandemie kein Anlass, um notwendige Behandlungen zu vermeiden.” Und: “Patienten sind in Zahnarztpraxen sicher!”

Links zum Thema:
PM_Patienten_in_Zahnarztpraxen_sicher.pdf

https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/gemeinsamer-appell-von-gesundheitsminister-laumann-und-der-aerzteschaft-notwendige