„Stadtgeschichte donnerstags“ geht am 19. Oktober in die nächste Runde. Auch in dieser Saison bietet das Stadtarchiv Duisburg in Kooperation mit der Mercator-Gesellschaft wieder neue und spannende Vorträge zur Stadtgeschichte an. Den Auftakt zur Reihe macht am 19. Oktober um 18.15 Uhr in der DenkStätte im Gebäude des Stadtarchivs am Karmelplatz 5 in der Innenstadt Dr. Andreas Pilger, Leiter des Stadtarchivs, mit einem Vortrag über die Zeit des „Wirtschaftswunders“ in Duisburg.
Nach den schweren Zerstörungen des Krieges erlebte Duisburg seit den 1950er-Jahren eine Phase rascher und starker Prosperität. Die Zeit des sogenannten „Wirtschaftswunders“ war geprägt von allgemeinem Wohlstand und Vollbeschäftigung. Marshall-Plan und Währungsreform stabilisierten die deutsche Wirtschaft, die mit niedrigen Löhnen und einer unterbewerteten Währung besonders vom Boom des Korea-Krieges profitierte. Das galt im besonderen Maße auch für die Montanindustrie des Ruhrgebiets. Innerhalb von zehn Jahren verdoppelten sich Produktion und Umsatz der Eisen- und Stahlindustrie. Die Konjunktur spülte Geld in die öffentlichen Haushalte: Die Gewerbesteuereinnahmen in Duisburg verzehnfachten sich zwischen 1950 und 1962; im gleichen Zeitraum verdreifachte sich in etwa das Volumen des städtischen Haushalts. Auf diese Weise entstanden finanzielle Spielräume für bauliche Großprojekte wie die Berliner Brücke, die Mercator-Halle oder den Kuhtordurchbruch.
Bei der Reihe „Stadtgeschichte donnerstags“ präsentieren Forscherinnen und Forscher Ergebnisse, die auf der Basis von Quellen im Archiv gewonnen wurden. Themen und Epochen sind dabei breit gefächert. Von den Karten und Globen Gerhard Mercators aus dem 16. Jahrhundert geht es über die Wirtschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zur Sozialgeschichte der jüngsten Vergangenheit. Der Einblick in die aktuelle Forschung liefert wichtige Impulse für die städtische Erinnerungskultur; die Begegnung im Archiv gibt Gelegenheit zum Austausch und zum persönlichen Gespräch.
Die Teilnahme ist kostenfrei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.