Wichtige Versicherungen für Existenzgründer in Hinblick auf Corona

14.09.2021 | Unternehmen

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Foto: pixabay.com / ©Steve Buissinne

Die Coronapandemie hat die Wirtschaft stark getroffen, sodass viele Existenzgründer vor einer besonderen Herausforderung stehen. Branchen, die damals als sicher galten, mussten infolge der Pandemie, enorme Umsatzeinbußen verzeichnen. Die Tourismus- und Gastronomiebranche hat es in einem besonderen Maße getroffen. Deshalb ist es wichtig, Vorsicht walten zu lassen, wenn es um die Neugründung eines Unternehmens geht.

Bevor es dazu übergehen kann, ein Unternehmen zu gründen, sollten Gründer Vorsorgemaßnahmen treffen, damit es im Falle einer Insolvenz und dergleichen Sicherheiten gibt. Vor allem Gründer, die Immobilienbesitz oder eine Familie haben, sollten dies berücksichtigen. Deshalb folgen weitere Informationen hier, um Existenzgründern erste Impulse zu geben, wenn es darum geht, sich gegenüber Risiken, wie zum Beispiel Corona, abzusichern.

Versicherungen für Existenzgründer im Überblick

Sofern Existenzgründer vorher einer erwerbsmäßigen Tätigkeit nachgegangen sind, ist es bedeutsam über eine Arbeitslosenversicherung nachzudenken. Dabei ist die Möglichkeit, eine Arbeitslosenversicherung als Selbstständiger abzuschließen, zeitlich limitiert. Das Arbeitsamt gewährt drei Monate, um nach einer Existenzgründung eine Arbeitslosenversicherung abzuschließen. Kommt es zu erheblichen Umsatzeinbußen, sodass die Selbstständigkeit nicht mehr fortgeführt werden kann, so besteht Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Der immense Vorteil für ehemalige Selbstständige ist, dass sich das Arbeitslosengeld am Nettoeinkommen orientiert. Besteht hingegen keine Arbeitslosenversicherung, so ist die Höhe des Arbeitslosengeldes signifikant geringer. Deshalb ist es ratsam, über einen Abschluss einer Arbeitslosenversicherung nachzudenken.

Auf Existenzgründern lastet eine hohe Verantwortung und das Arbeitspensum ist enorm. Doch was passiert, wenn ein Burnout oder eine Depression die kognitive Leistungsfähigkeit einschränkt? Die eigene Arbeitskraft sichert die Generierung von Umsätzen, doch gerade dieser Bereich wird oftmals vernachlässigt. Auch die Coronapandemie kann dazu führen, dass die eigene Arbeitskraft abhandenkommt. Nicht selten passiert es, dass Existenzgründer, infolge von eingeschränkter Liquidität, auf essenzielle Versicherungen verzichten. Es geht diesbezüglich um eine Berufsunfähigkeitsversicherung, welche die eigene Arbeitskraft absichert. Im Gegensatz zur Arbeitslosenversicherung können Selbstständige bei der Berufsunfähigkeitsversicherung sicher sein, dass der eigene Lebensstandard erhalten bleibt. Existenzgründer sollten vor Versicherungsabschluss prüfen, wie hoch die eigenen Ausgaben sind, um zu ergründen, welche Mindestsumme vonnöten ist, damit der Lebensstandard eingehalten werden kann. Im Anschluss ist es möglich, mit der Versicherung eine Summe auszumachen, die gewährleistet, dass in einem Versicherungsfall der eigene Lebensstandard aufrechterhalten werden kann.

Selbstständige können, je nach Branche, schnell in rechtliche Konflikte geraten. Deshalb ist es bedeutsam, über eine Rechtsschutzversicherung nachzudenken. Dies kann auch vorteilhaft sein, um nicht bezahlte Rechnungen einzuklagen, aber auch dann, wenn man als Unternehmer angeklagt wird, ist eine Versicherung von essenzieller Bedeutung. Gerichtliche Konflikte gehen mit hohen Gebühren einher, sodass die eigene Existenz bedroht werden kann, wenn langwierige Gerichtsprozesse stattfinden. Der Vorteil ist, dass es Versicherungen gibt, die ihren Schutz nicht nur auf die Selbstständigkeit limitieren. Auf diese Weise ist es als Selbstständiger möglich, den Schutz auch bei privaten Angelegenheiten in Anspruch zu nehmen. Die Versicherung ist letztlich bedeutsam, weil Selbstständige und Freiberuflicher oftmals Gefahr laufen, in einen rechtlichen Konflikt zu kommen, während Personen im Angestelltenverhältnis diesen Risiken weniger ausgesetzt sind.

In Deutschland herrscht Versicherungspflicht, wenn es um die Krankenversicherung geht. Davon sind Selbstständige nicht ausgeschlossen. Hier gilt es zu beachten, dass die Versicherung den eigenen Ansprüchen gerecht wird. Bei Abschluss einer Krankenversicherung sollten Selbstständige darauf achten, dass bei einem längeren Krankenhausaufenthalt, Krankengeld ausbezahlt wird. Anderenfalls können laufenden Kosten, die in Zusammenhang mit der Selbstständigkeit stehen, nicht mehr getragen werden. Dies führt wiederum dazu, dass das eigene Unternehmen gefährdet wird. Für Selbstständige mit Familie ist es möglich, nach Versicherungen Ausschau zu halten, die eine kostenlose Mitversicherung der Angehörigen anbieten, um Kosten einzusparen.

Von großer Bedeutung ist die Rentenversicherung. Altersarmut betrifft auch Selbstständige, weil gerade dieser Bereich vernachlässigt wird, um Kosten einzusparen. Die Folgen sind fatal, wenn es später dazu übergeht, in Rente zu gehen. Deshalb ist es von Relevanz, regelmäßige Beiträge in die Rentenversicherung einzuzahlen, um sich gegenüber Altersarmut abzusichern. Auch wenn es vorteilhaft scheint, auf freiwillige Zahlungen zu verzichten, so wird diese Verhaltensweise im Alter negativ zu Buche schlagen.

Selbstständige und Freiberuflicher sind letztlich einem wesentlich höheren Risiko ausgesetzt. Deshalb spielt es eine umso wichtigere Rolle, sich gegenüber Risiken abzusichern.